20.06.2007 - Dachstuhlbrand in Mehrfamilienhaus
Großeinsatz für Feuerwehren in Kronacker bei Kammer
Ursache Blitzschlag - Schaden rund 20.000 Euro - Bewohner mit Rauchvergiftung
Kammer. Sachschaden von rund 20.000 Euro entstand am späten Mittwochabend beim Brand im Dachstuhl eines Zweifamilienhauses in Kronacker bei Kammer. Verursacht wurde der Brand durch einen Blitz, der im Dach ein rund ein Quadratmeter großes Loch hinterließ und den Dachstuhl an der Nordseite des Gebäudes in Brand steckte.
Durch den raschen Einsatz der Feuerwehren, insbesondere deren Atemschutzträgern, die das Feuer durch einen beherzten Innenangriff schnell unter Kontrolle hatten, konnte Schlimmeres verhindert werden. Ein 64-jähriger Mann wurde leicht verletzt. Er zog sich eine Rauchgasvergiftung zu und musste zur Behandlung vorsorglich ins Klinikum Traunstein gebracht werden.
Gegen 22.50, als das Richtung Osten ziehende Gewitter schon fast vorüber war, schlug ein Blitz in das Zweifamilienhaus ein. Der 64-jährige Bewohner des Obergeschosses bemerkte den Brand sofort und versuchte das Feuer im Dachboden zu löschen. Das gelang ihm jedoch nicht mehr. Er verständigte über Notruf die Feuerwehr und warnte die im Erdgeschoss wohnende Familie. So konnten alle Hausbewohner das Gebäude rechtzeitig verlassen und sich in Sicherheit bringen.
Die alarmierten Feuerwehren aus Kammer, Traunstein, Waging, Otting, Surberg und Wonneberg wurden mit Alarmstufe 3 (Großbrand) alarmiert und rückten mit 160 Helfern an. Da die meisten Wehren zur Beseitigung der Unwetterschäden wie umgestürzter Bäume und überschwemmter Keller schon im Einsatz waren beziehungsweise sich auf Bereitschaft in den Gerätehäusern befanden, trafen die Floriansjünger schon wenige Minuten nach Alarmierung am Brandort ein. Diesem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass größerer Schaden verhindert wurde. Durch Belüften des Gebäudes mit Drucklüftern gelang es die Temperatur im Dachgeschoss deutlich zu senken und den Ausbruch eines offenen Dachstuhlbrandes zu verhindern. Nach rund einstündigen Löscharbeiten war der Schwelbrand gelöscht.
Während die Wehren aus der Umgebung gegen Mitternacht wieder abrücken konnten, blieb die Feuerwehr Kammer noch längere Zeit am Brandort, um den Dachstuhl auf mögliche versteckte Glutnester zu kontrollieren und kleinere Nachlöscharbeiten auszuführen. Neben den sechs Feuerwehren waren auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-OEL), zwei Rettungswagen des BRK und ein Notarzt im Einsatz.
Einsätze nach heftigem Gewitter mit Windböen und heftigem Starkregen
Gegen 21 Uhr, als das Gewitter über der Großen Kreisstadt mit kräftigen Böen und Starkregen seinen Höhepunkt erreicht hatte, gab es bereits Feueralarm für die Wehren Traunstein und Wolkersdorf, nachdem bei der Einsatzzentrale der Polizei eine Mitteilung eingegangen war, dass über dem Weiler Aberg, westlich von Wolkersdorf, ein heller Feuerschein zu sehen ist. Glücklicherweise handelte es sich um keinen Großbrand. Die untergehende gelb-rot leuchtende Sonne, die zwischen den Gewitterwolken hindurchspitzte, glich einem lodernden Feuer und täuschte den besorgten Mitteiler.
Wegen mehrerer umgestürzter Bäume, abgebrochener Äste, überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern hatten die Feuerwehren Haslach, Traunstein, Waging, Otting, Wonneberg und Surberg eine Reihe von Einsätze zu bewältigen. In Haslach wurde die Bahnunterführung auf der Kreisstraße nach Vachendorf überflutet. Einige Fahrzeuge blieben darin stecken und konnten nur mit Hilfe der Feuerwehr aus dem „Wasserloch“ befreit werden. Auch die Franz-Xaver-Steber-Straße wurde überflutet und war zeitweise nicht befahrbar. In Waging und Otting lief Wasser in mehrere Wohnhäuser, teilweise bis zu einem halben Meter hoch.
Die Floriansjünger rückten mit Pumpen und Wassersaugern an, und leisteten technische Hilfen. Die Staatstraße von Traunstein nach Waging wurde auf Höhe des Kirchhallinger Berges von umgestürzten Bäumen blockiert. Die Feuerwehr Wonneberg beseitigte die Hindernisse und sorgte für freie Fahrt. Gegen 22.30 Uhr waren die meisten Unwettereinsätze abgearbeitet.
Kurz danach gab es den Großalarm zum Wohnhausbrand in Kronacker.
Brandrauch quoll unter dem Dachstuhl hervor. Die in Stellung gebrachte Drehleiter der Feuerwehr Waging kühlte mittels Wasserwerfer die Temeperatur der Dachhaut herunter und unterband so die Ausbreitung des Feuers. Ein weiterer Löschangriff über tragbare Leitern erfolgte mittels Strahlrohren von Atemschutzgeräteträgern der Freiwilligen Feuerwehr Kammer.
Text und Bilder: Peter Volk, Kreisfeuerwehrverband Traunstein