Jugendfeuerwehren und Malteser-Jugend übten gemeinsam
Großbrand auf Bauernhof „bekämpft“ und Verletzte versorgt
Wolkersdorf. Schon vorher stand fest, dass die Premiere kein Einzelfall bleiben wird und dass die Gemeinschaftsübung der Jugendfeuerwehren aus dem Stadtgebiet Traunstein künftig jedes Jahr stattfinden soll. An der erstmals durchgeführten Großübung der Feuerwehrjugend aus Traunstein, Kammer, Haslach und Wolkersdorf sowie der Wehren aus Erlstätt und Surberg und der Jugendgruppe des Malteser Hilfsdienst nahmen 106 Personen teil, davon rund 80 Jugendliche. Die weiteren Mitwirkenden waren Jugendwarte, Kommandanten, Gruppenführer und Betreuer.
Schauplatz der Übung war das landwirtschaftliche Anwesen von Stadtrat und Feuerwehrreferent Ernst Harrecker sen. in Traunstorf. Dort wurde mit einer Rauchmaschine ein Großbrand in Szene gesetzt. „Offener Dachstuhlbrand auf Bauernhof in der Kaiserstraße – fünf Verletzte im Gebäude“ lautete die Alarmmeldung nach Stufe 3. Daraufhin eilten aus allen Himmelsrichtungen ein gutes Dutzend Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn zur Übungsstelle. An der angenommenen „Brandstelle“ angekommen, bauten die Löschtrupps Schlauchleitungen von Ober- und Unterflurhydranten sowie von einer mehr als 300 Meter entfernten Wasserentnahmestelle bis nahe an den „brennenden Bauernhof.“ Rund um das Gebäude formierten sich die Löschmannschaften und kämpften aus allen Rohren gegen die vermeintliche Feuersbrunst an. Für die Übungsbeobachter wie Stadtbrandinspektor Manfred Dandl war es eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung und Engagement die Jugendlichen ihre Aufgaben erfüllten. Ob im Korb der Drehleiter in schwindelnder Höhe, an Strahlrohr und Wasserwerfer oder als Ersthelfer für die Verletzten - alle bemühten sich nach Kräften ihr bestes zu geben. Es dauerte denn auch keine fünf Minuten, bis Wasser auf die Dächer des Bauernhofes gespritzt wurde. Während die einen zur Brandbekämpfung eingesetzt waren, brachten andere die Verletzten aus dem Gefahrenbereich, leiteten Maßnahmen der Ersten Hilfe ein und brachten die Verletzten auf Tragen zum Sanitätszelt der Malteser. Dort übernahmen die Mädchen und Buben der Malteser-Jugend die weitere Versorgung der „Verletzten“.
Geleitet wurde die Einsatzübung von Ernst Harrecker jun., dem Kommandant der Feuerwehr Wolkersdorf, so wie dies auch bei einem tatsächlichen Brand in seine Zuständigkeit fallen würde. Ebenso wie im Ernstfall stand ihm die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) für die Sicherung der Kommunikationswege und für die Einsatzdokumentation zur Seite. Für täuschend echt aussehende Verletzungen und die perfekte Darstellung von Brandverletzten sorgte die Gruppe für Realistische Unfalldarstellung der Malteser.
Den Buben und Mädchen der Feuerwehrjugend die Möglichkeit zu geben realitätsnah, wie die Erwachsenen, zu üben und die, bei der Jugendausbildung erworbenes Fertigkeiten und Kenntnisse zu zeigen, war die Ziel der Übung, wie Florian Langer, Jugendwart der Feuerwehr Traunstein betonte. Zudem sollte den Jugendfeuerwehrlern und Jugendrettern der Malteser verdeutlicht werden, dass Kameradschaft und kooperatives Zusammenarbeiten verschiedener Hilfs- und Rettungsdienste die Basis dafür bilden, um schwierige Einsatzlagen mit mehreren Verletzten in den Griff zu kommen und effektive Hilfe leisten zu können.
Bei der abschließenden Einsatzbesprechung im Feuerwehrgerätehaus Wolkersdorf zollte Jugendwart Langer den Jugendlichen Respekt für deren „saubere, schnelle und hervorragende Arbeit.“ Normalerweise werde bei Einsatznachbesprechungen über „grobe Schnitzer“ gesprochen, doch es gebe nichts zu besprechen, denn nennenswerte Fehler seien nicht entdeckt worden. Mit einer Brotzeit, zubereitet von der Küchentruppe der Malteser ging für die Buben und Mädchen der Jugendfeuerwehren und der Malteser ein erlebnisreicher Übungstag zu Ende.
Text: Peter Volk (Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Traunstein)
