Jugendfeuerwehren und Malteser-Jugend übten gemeinsam
Nach Gasexplosion Feuer gelöscht und Verletzte gerettet und versorgt
Traunstein. 125 Teilnehmer, davon über 100 Buben und Mädchen der Jugendfeuerwehren und des Malteser Hilfsdienstes, nahmen an einer großen Gemeinschaftsübung in Kammer teil. Die Anwärter der Feuerwehren aus Traunstein, Kammer, Haslach, Wolkersdorf, Surberg, Traunwalchen, Pierling, Otting und Wonneberg und die Jugendgruppe der Malteser wurde die anspruchsvolle Aufgabe gestellt einen Brand im DJK-Sportheim zu löschen. Das Feuer war nach einer Gasexplosion ausgebrochen, weil Kinder mit einer Gaskartusche gezündelt hatten - so die Vorgabe des Übungsdrehbuches. Durch die Explosion und das Feuer wurden sechs Personen teilweise schwer verletzt, eine Person vermisst. Mit dieser Alarmierungsmeldung der Integrierten Leitstelle Traunstein eilten die Jungfeuerwehrler und –sanitäter mit einem Dutzend Einsatzfahrzeugen zum Einsatzort. Eifrig bemühten sich die Jugendlichen unter Anleitung ihrer Jugendwarte, Kommandanten, und Gruppenführer, dem Feuer Herr zu werden und die Verletzten schnell zu retten.
Als die ersten Löschmannschaften an der vermeintlichen „Brandstelle“ ankamen, quoll dichter Brandrauch aus dem Sportheim. Die Jugendfeuerwehrler begannen umgehend damit einen umfassenden Löschangriff aufzubauen. Weil der nahe Oberflurhydrant als Wasserentnahmestelle nicht ausreichte, verlegten die Jugendlichen drei lange Schlauchleitungen von insgesamt fast 2500 Meter Länge bis zum Sportheim. Angezapft wurden der Dorfweiher in Rettenbach, sowie weitere Wasserreservoire in Kammer und Stockach-Ost. Währenddessen wurde mit der Rettung der Verletzten aus dem brennenden Gebäude begonnen. Schnell hatten die Feuerwehranwärter fünf Brandverletzte und eine bewusstlose Frau in Sicherheit gebracht und den Maltesern zur Erstversorgung übergeben. In einem Sanitätszelt leisteten die jungen Malteser-Sanis Erste Hilfe und bereiteten die Verletzten zum Abtransport ins Krankenhaus vor.
Zeitgleich formierten sich zahlreiche Löschtrupps rund um den Brandort und kämpften aus zehn Strahlrohren gegen die vermeintliche Feuersbrunst an. Wichtige Aufgabe der Löschgruppen war es, das Übergreifen der Flammen auf ein Nachbargebäude zu verhindern. Nach rund einer Stunde hatten die Jugendlichen alle Übungsziele erreicht. Auch die vermisste Person, die sich nach der Explosion im Schock im benachbarten Wald verkrochen hatte, war gefunden und den Sanitätern übergeben.
Für Oberbürgermeister Manfred Kösterke war es eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung und Engagement die Jugendlichen bei der Sache waren. Eine große Zahl an Jugendlichen, die sich zu Feuerwehrlern ausbilden lassen, sei für die Kommunen sehr wichtig, um die Sicherheit der Bürger dauerhaft zu gewährleisten. „Die Jugendlichen, die aktiv und ehrenamtlich in Feuerwehren oder Rettungsdiensten mitwirken, sind die Basis für die Zukunft.“
Geleitet wurde die Einsatzübung von Johann Wimmer, dem 1. Kommandant der Feuerwehr Kammer. Er würdigte die gute Zusammenarbeit der Buben und Mädchen der verschiedenen Jugendfeuerwehren und das gute Miteinander mit der Malteser-Jugend. Die Gemeinschaftsübung könne als „sehr erfolgreich“ bezeichnet werden, auch wenn es einige kleinere Fehler gab, doch darüber könne man hinwegsehen, seien die Jugendlichen doch noch am Anfang einer hoffentlich langen Helferlaufbahn. Kreisbrandinspektor Manfred Unterstein zollte den Jugendlichen Respekt für die gezeigten Leistungen und die Mühen, die sie bei der anstrengenden Übung auf sich genommen haben: „Schlauchleitungen von insgesamt 2500 Metern bis zum Brandobjekt zu verlegen, und das von Hand und ohne Schlauchwagen, das hätten die erwachsenen Aktiven sicher nicht gemacht.“
Für täuschend echt aussehende Verletzungen und die perfekte Darstellung von Brandverletzten bei der Übung sorgte die Gruppe für Realistische Unfalldarstellung der Malteser. Mit einer stärkenden Brotzeit ging für die Buben und Mädchen der Jugendfeuerwehren und der Malteser ein erfahrungsreicher Übungstag zu Ende. pv.
Zu den Bildern:
JugendübungKammer01
Mit großem Eifer arbeiteten die Buben und Mädchen der Jugendfeuerwehren bei der Gemeinschaftsübung in Kammer und löschten „was das Zeug hielt“.
JugendübungKammer02
Im Sanitätszelt versorgten die Buben und Mädchen der Malteser-Jugend Brandverletzungen und betreuten die vom fingierten Großbrand betroffenen Menschen.
JugendübungKammer03
Rund 100 Jugendfeuerwehrler nahmen unter Anleitung ihrer Jugendwarte und Gruppenführer an der Großübung in Kammer teil.
JugendübungKammer04
Verletzte aus dem Gefahrenbereich zu bringen war neben dem Löschen des Feuers die vorrangige Aufgabe der Jugendfeuerwehrler, die bei der großen Gemeinschaftsübung in Kammer zu leisten war.